aktuelle Nachrichten und Berichte:
Klimabewusst fliegen
80% des Personenflugverkehrs dienen dem Tourismus, wobei das rasante Wachstum dieser Branche sich vor allem im Ferntourismus abspielt. Und schon jetzt erzeugt der Flugverkehr knapp 10% aller klimaschädigenden Gase, vor allem Kohlendioxid und Stickoxide. Schlimmer für das Klima als die Abgase der Flugzeuge sind deren Kondensstreifen und die aus diesen entstehenden Zirruswolken.
Nun gibt es die Möglichkeit, für unvermeidliche Flüge oder solche, die man nicht lassen möchte, einen Schadensausgleich zu leisten. Auf der Website www.atmosfair.com kann man für jeden beliebigen Flug sich ausrechnen lassen, wieviel CO2-entsprechende Emissionen man als einzelner Fluggast miterzeugt, und was es kosten würde, eine entsprechende CO2-Ersparnis in einem Klimaschutzprojekt eines Entwicklungslandes zu finanzieren. Ausgewählte, vom Bundesumwelt-Ministerium geprüfte Projekte können mit relativ wenig Geld hohe CO2-Einspareffekte, also eine Kompensation für die Flugzeug-Emission, bewirken. Für einen Flug von Frankfurt/Main nach Teneriffa und zurück zum Beispiel errechnet ein komplexes Computerprogramm einen Betrag von 28 EUR. Und eine Seite weiter kann man per Mausklick eine entsprechende Abbuchung vom eigenen Konto oder eine Creditkarten-Zahlung auslösen.
Da hierbei andere Umweltschäden des Fliegens unberücksichtigt bleiben, ist das Vermeiden eines Fluges die konsequentere Reaktion auf die katastrophische Veränderung des Klimas.
Nähere Informationen (auch Folien zum Thema) bei:
Germanwatch, Voßstr.1, 10117 Berlin,
Tel.: 030 - 28 88 35 60;
Internet: www.atmosfair.com ; www.germanwatch.org ; www.klimabewusst-fliegen.de (mit Informationen zu "Forum anders reisen").
Endlich den Stromanbieter wechseln
Die Atomkraftlobby verstärkt seit Antritt der großen Koalition den Druck auf CDU und CSU, den Atomkonsens zu brechen, an dem die SPD noch festhält.. Ihre Argumente für die Atomenergie: Sie mache unabhängiger, sei sauber und langfristig verfügbar. Außerdem mit neuen Reaktortechnologien sicherer als je zuvor. Keines der Argumente stimmt. Atomenergie macht abhängig von Uran liefernden Staaten. Uran ist maximal derzeit für 25 Jahre vorrätig. Plutonium, das durch den Umgang mit Kernspaltungsmaterial in die Umgebung gelangt, verseucht auf Jahrtausende Erde und Wasser und zerstört Leben. Bis heute gibt es weltweit kein einziges sicheres Endlager. Die Macht der vier deutschen Energiekonzerne beruht denn auch vor allem auf der Trägheit der Verbraucher, den Energieanbieter zu wechseln. Es fehlt eine intensivere Reaktion der Verbraucher in Bezug auf die Energiekonzerne, für die es beispielsweise mit www.greenpeace-energy.de und anderen (www.verivox.de/Power/Oekostrom.asp) eine echte Alternative gibt. Der Wechsel ist sehr einfach, und die Stromtarife von Schönau, Lichtblick und greenpeace sind nicht mehr teurer als die gestiegenen Preise der Monopol-Konzerne.
Persönlicher Lebensstil-Check
Mit dem Programm Ecocheck, das von einer Mitarbeiterin der österreichischen Initiative SOL (Solidarisch und Ökologisch Leben) entwickelt wurde, kann der persönliche Lebensstil bewertet werden. Dieses Programm wurde auf der Pressekonferenz des österreichischen Lebensministeriums anlässlich des Weltumwelttages am 5. Juni der Öffentlichkeit vorgestellt und kann ab sofort via Internet verwendet werden. Nach anonymer Angabe der Lebensstil-Daten wird die Energie- und CO2-Bilanz tabellarisch und grafisch analysiert, Optimierungspotentiale können entdeckt und das eigene Ergebnis mit dem anderer TeilnehmerInnen verglichen werden.
Umsonstladen gegen Wegwerfwahnsinn
In Berlin gibt es seit einiger Zeit, einen Laden, in dem jeder Besucher und jede Besucherin pro Besuch drei Teile mitnehmen kann, ohne dafür zu bezahlen. Gut erhaltene und funktionsfähige Dinge können im Umsonstladen abgegeben werden, statt dass sie die Müllhalden vergrößern. Die Verwaltung des Umsonstladens geschieht ehrenamtlich, die Kosten für Miete, Strom etc. werden aus Spenden finanziert. Der Grundgedanke ist, dem kapitalistischen Verwertungsprinzip eine wirkliche und radikale Alternative entgegenzustellen. Die Initiatoren wollen über die bereits praktizierten Modelle der Tauschringe hinausgehen und Gratis-Ringe aufbauen, die auf dem Prinzip des Schenkens und Weitergebens - der Gratisökonomie - basieren. In der Familie, als Nachbarschaftshilfe, unter Freunden oder unter dem Begriff, "einen Gefallen tun", ist dieses Prinzip vielen noch bekannt. Dieses Prinzip soll auch unter "einander Fremden" verbreitet werden. Öffnungszeiten des Ladens: Mo & Do 16 bis 20 Uhr, Di 11 bis 14 Uhr, Fr 14 bis 18 Uhr (mit Food-Coop).
Gratisring-Initiative, c/o Umsonstladen, Brunnenstraße 183, 10119 Berlin,
Tel: 030 - 27 59 42 33
post@kommunecafe.de
Attac-Kampagne "soziale Zukunft JETZT"
Mit dieser Kampagne will attac darauf aufmerksam machen, dass die Zukunft des solidarischen Prinzips mit den immer schärfer werdenden Angriffen auf den Sozialstaat auf dem Spiel steht. Dagegen sollen Widerstandsmöglichkeiten und Alternativen aufgezeigt werden. Der Soziologe Pierre Bourdieu, bis zu seinem Tode Mitstreiter und Mitdenker bei attac, hatte immer wieder darauf hingewiesen, dass der Sozialstaat eine der wichtigsten Errungenschaften Europas sei, für die Humanität so kostbar wie Beethoven oder Mozart. Die attac-Kampagne tritt für solidarische Sozialsysteme ein, in die alle nach ihren Möglichkeiten einzahlen und durch die alle nach Bedarf absichert werden. Aktuell richtet sich die Kampagne gegen den Sozialabbau durch die Agenda 2010. Auf der Homepage gibt es zahlreiche Informationen zu Hintergrundtexten, aktuellen Aufrufen, Aktionen sowie Links zu zahlreichen Komitees und Organisationen in verschiedenen Städten Deutschlands.
Informationen: Attac-Deutschland, Artilleriestraße 6, 27283 Verden/Aller
Tel: 0 42 31 - 95 75 -91, Fax: -94
E-Mail: info@attac-netzwerk.de
www.attac.de/soziale-zukunft-jetzt
Erfreuliches zum Klimawandel
Nach einer kürzlich veröffentlichten Forsa-Umfrage sehen 51% der Befragten einen direkten Zusammenhang zwischen den Wetterextremen und dem Klimawandel. 70% glauben, dass sie persönlich zumindest teilweise zum Klimawandel beitragen. Und sogar 87% sind tendenziell bereit, einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. (Quelle: tageszeitung vom 9.8.03, S.1)
All diese Menschen müssten doch auf eine zukunftsfähige Lebensweise ansprechbar sein! G.B.
Wirkungsvoll Stromsparen
Nach neuesten Berechnungen zum Stromverbrauch in bundesdeutschen Haushalten ergab sich Folgendes: satte 30% entfallen auf Kühlschränke und Kühltruhen! (Insofern lohnt sich die Frage: Brauchen wir wirklich eine Kühltruhe, ein Tiefkühlfach oder ist das nur Gewohnheit?) Den zweitgrößten Anteil haben mit 18% Bügeln, Kochen und Wäschetrocknen; Waschmaschine wurde nicht angegeben. (Hier lohnt sich also die Frage, ob man wirklich jeden Tag ein frisches Hemd, frische Unterwäsche anziehen muss, oder ob man nicht auch mit einem längeren Rhythmus anständig gekleidet ist.) Heizung, Warmwasserbereitung und Klimaanlage verbrauchten 17% des Stromes - und sollten eigentlich gar keine Stromfresser sein. Unterhaltungselektronik und Computer brauchten nur 10% (trotzdem lohnt die Vermeidung der Bereitschaftsschaltung!) und Beleuchtung gar nur 8% (Insofern lohnt sich Familienkrach ums Lichtausschalten nicht).
Tipps zum Stromsparen findet man unter: www.initiative-energieeffizienz.de
Meldung der taz vom 27.1.2004 (S.9)
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